Projekte abzuwickeln ist wie eine Reise durchzuführen: beide müssen geplant und gesteuert werden, um das vorgesehene Ziel zu erreichen. Für beide Fälle gilt jedoch auch die Frage zu beantworten: habe ich das zuvor schon einmal gemacht, oder betrete ich absolutes Neuland und weiß nicht einmal was mich auf dem Weg zum Ziel erwartet? Bin ich vielleicht sogar offen dafür, wenn ich nicht exakt am gewünschten Ziel ankomme, sondern an einem anderen Punkt im gleichen Zielgebiet, sofern es die wichtigsten zuvor festgelegten Merkmale erfüllt?
Ein häufiges Problem in Projekten
Unternehmen wollen innovativ und kreativ sein, und betreten hierbei absolutes Neuland. Sie haben eine Vision von dem was sie erreichen wollen, jedoch einen vergleichbaren Weg noch nie beschritten. Wie soll man hier einen verläßlichen und detaillierten Plan erstellen? Da nicht abschätzbar ist, welche Hürden auf dem Weg zum Ziel zu nehmen sind, lassen sich weder Zeit noch Kosten sauber abschätzen? Wie vorgehen?
Auswahl der Projektmanagementmethode
Ihnen ist klar, dass Sie nicht alle Projektbeteiligten "einfach losrennen" lassen können um zu hoffen, dass so alle gleichzeitig am Ziel ankommen. Schon braucht es eine Methode, mit der das Projekt gemanaged werden muss.
Seit langen Jahren haben sich unterschiedliche Personen und Organisationen damit beschäftigt, geeignete Methoden zur Projektsteuerung zu entwickeln. Herausgekommen ist eine Vielzahl von Methoden für unterschiedliche Arten von Projekten und Menschen. Aus der großen Fülle möchte ich kurz 2 Methoden gegenüberstellen und bewerten.
Das V-Model
Dieses Vorgehensmodell ist eine geschützte Marke der Bundesrepublik Deutschland. Der Ursprung liegt in der Softwareentwicklung der 1970er Jahre und wurde stetig weiterentwickelt. Es handelt sich um eine phasenorientierte Vorgehensweise mit linearen Schritten (Wasserfallmodell). Start und Endpunkte der einzelnen Phasen habe eindeutig definierte (Planungs-/Teil-) Ergebnisse. Das Gesamtergebnis steht zum Ende des Projektes zur Verfügung.
Dieses Vorgehensmodell fordert den beteiligten ein hohes Mass an Disziplin ab, um sicher zu stellen, dass das gewünschte Projektziel erreicht wird.
Agile Methoden (SCRUM)
Agile Vorgehensmodelle gehen zurück auf die 1990er Jahre und wurden stark von Ken Schwaber und Jeff Sutherland im Rahmen von Scrum geprägt. Es handelt sich hierbei um iterative Vorgehensmodelle für komplexe Aufgabenstellungen (Softwareentwicklung, Forschung, u.A.) bei denen viel Neuland betreten wird.
Durch ein Zeitscheibenverfahren (TimeBoxes, Sprints) wird ein konkretes Teilziel erarbeitet. Das Ergebnis eines Sprints bietet regelmäßige und kurzfristige (2-4 Wochen) Möglichkeiten der Zielüberprüfung und -Korrektur. So entstehen in jeweils kurzen Intervallen iterativ wachsende Ergebnisse, was eine parallel stufenweise Einführung optimal unterstützt.
In Verbindung mit Kommunikation, Transparenz und Einbeziehung von Auftraggebern (Nutzern, Stakeholdern) wird sichergestellt, dass stets neue Anforderungen besonders in komplexen Projekten eingearbeitet werden können.
Scrum eignet sich für
- komplexe Aufgabenstellungen
- in kleinen Teams
- mit festen Zeitplänen
- festen Kostenplänen
- variablen Ergebnisplänen
Es gibt Grenzen für die Einsatzfähigkeit. Nicht alle Projekte oder Projektteams eignen sich für diese Methode, die wenig Regeln aber ein hohes Maß an Eigeninitiative und Selbstorganisation erfordert. Dokumentationen entstehen nur in dem Umfang, wie ein meßbares Nutzerergebnis daraus entsteht.
Agile Methoden (Kanban)
Die Kanban Methode stammt aus Produktionsbereichen, wo es darum geht, möglichst schnell eine Abfolge typischer Schritte in einem flexibeln Umfeld zu realisieren. Klassisches Beispiel hierfür ist die kundenspezifische Produktion eines Serienfabrikates (z.B. Autos).
Mit Hilfe eines Task-Boards werden die einzelnen erforderlichen Komponenten durch eine Zustandskette geführt, bis am Ende alle Komponenten (UserStory, Tasks) im gemeinsamen Ergebnis münden.
Dieses Modell ist auch gut geeignet, seine persönliche To-Do-Liste zu führen und auf einen Blick (durch entsprechende Visualisierung) sowohl den aktuellen Stand eines Projektes, als auch zu späteren Zeitpunkten den Fortschritt zu erkennen.
Sowohl Wasserfallmodelle (z.B. V-Modell) als auch agile Methoden (z.B. Scrum) eignen sich für die Projektdurchführung unserer Projekte mit unseren Kunden.
Bauprojekte sind für uns stets dadurch charakterisiert, dass (obwohl wir dieses schon mehrfach durchgeführt haben) stets neue Anforderungen an uns herangetragen werden und Ergebnisse (wenn auch nicht gleich final) kurzfristig benötigt werden.
Wir haben uns somit für Scrum entschieden, weil die Konzentration auf nutzbare Ergebnisse in kurzen Iterationen in enger Abstimmung mit Kunden die Begleitung von Bauprojekten optimal unterstützt,
Die Konsequenz für uns
Sowohl Wasserfallmodelle (z.B. V-Modell) als auch agile Methoden (z.B. Scrum) eignen sich für die Projektdurchführung unserer Projekte mit unseren Kunden.
Bauprojekte sind für uns stets dadurch charakterisiert, dass (obwohl wir dieses schon mehrfach durchgeführt haben) stets neue Anforderungen an uns herangetragen werden und Ergebnisse (wenn auch nicht gleich final) kurzfristig benötigt werden.
Wir haben uns somit für Scrum entschieden, weil die Konzentration auf nutzbare Ergebnisse in kurzen Iterationen in enger Abstimmung mit Kunden die Begleitung von Bauprojekten optimal unterstützt.